Die perfekte Gastfamilie ist gefunden, der Vertrag ist unterzeichnet und die Vorfreude steigt von Tag zu Tag. Doch wenn du erstmal vor Ort bist, kann es leicht passieren, dass nicht immer alles direkt reibungslos zwischen dir und deiner Gastfamilie abläuft. Gerade am Anfang kommen da natürlich schnell Gedanken an einen Gastfamilienwechsel oder gar an einen Abbruch deines Auslandsabenteuers auf. Das sollte natürlich immer die allerletzte Option sein und deshalb kommen hier ein paar Tipps, wie sich Probleme lösen oder auch von vornerein vermeiden lassen können.

Das Gespräch suchen

Das A und O ist es, die Dinge anzusprechen, denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Es kann sich ja schließlich nichts ändern, wenn man nichts dagegen unternimmt. Deiner Gastfamilie ist vielleicht gar nicht bewusst, dass dich eine bestimmte Sache stört und wie du dich dabei fühlst. Ich kann aus eigener Erfahrung während meines Au Pair Aufenthaltes sagen, dass es natürlich viel Überwindung kostet und man viel Mut zusammennehmen muss, um ein Problem offen anzusprechen. Insbesondere wenn es am Anfang mit der Sprache noch nicht so klappt und wenn man im Allgemeinen noch sehr unsicher ist. Aber man kann sich auf das Gespräch gut vorbereiten. Wenn du dich dadurch sicherer fühlst, kannst du die wichtigen Dinge die du loswerden willst vorher übersetzen und auf einem kleinen Zettel mit ins Gespräch nehmen. Vielleicht fallen dir ja auch schon vorher Lösungsvorschläge für dein Problem ein. Ansonsten bin ich mir sicher, dass du zusammen  mit deiner Gastfamilie einen Kompromiss finden wirst, mit dem alle glücklich sind.
Wichtig ist es auch, einen passenden Zeitpunkt für so ein Gespräch zu wählen - nicht einfach mal eben zwischen Tür und Angel, wenn deine Gasteltern mit den Gedanken schon halb beim nächsten Termin sind. Nehmt euch doch abends in Ruhe ein Stündchen Zeit, sodass ihr in lockerer Atmosphäre alles Wichtige besprechen könnt und voll bei der Sache seid.
Achte dabei auch darauf, dass du explizit erklärst, was genau dich stört. Hilfreich sind konkrete Beispiele wie: „in der Situation hat es mich gestört, dass…“ oder „im Allgemeinen gefällt es mir nicht, dass…“.
Wenn im Gegensatz deine Gasteltern das Gespräch suchen und dich auf etwas ansprechen, was sie stört: Versuche, dich in ihre Situation hinein zuversetzen und offen für Kompromisse zu sein.
Ich kann dir versprechen: Die Erleichterung und das gute Gefühl, nicht gleich aufgegeben und sich seinen Problemen gestellt zu haben, gibt deinem Selbstvertrauen ganz bestimmt auch noch einen Kick.


Zeit zur Eingewöhnung geben

Ganz wichtig ist es auch, dass man sich gegenseitig ausreichend Zeit zur Eingewöhnung und zum aneinander Gewöhnen gibt. Einerseits bist du in einem fremden Land mit einer fremden Kultur, musst dich in einer neuen Familie zurechtfinden und deine eigene Routine finden. Anderseits muss sich deine Gastfamilie auch an ein neues Familienmitglied gewöhnen. Insbesondere für die Kinder ist es nicht immer leicht, wieder ein neues Au Pair zu akzeptieren, das womöglich ganz andere Eigenschaften und Vorstellungen als das vorherige Au Pair hat. Sei geduldig: Manche Probleme und Unstimmigkeiten legen sich oft mit der Zeit ganz von selbst.


Grundregeln besprechen und vorausplanen

Auch hier spielt die Kommunikation wieder die ausschlaggebende Rolle. Klärt im Voraus heikle Themen ab, wie zum Beispiel die Frage, ob Freunde und Familie aus Deutschland oder auch Au Pair Freunde bei euch im Haus übernachten dürfen. So kommt es im Nachhinein nicht zur unangenehmen Situation, wenn du mit deinem eventuell unerwünschten Besuch bereits auf der Hausmatte stehst.
Oft ist es hilfreich, wenn du am Anfang deines Au Pair Aufenthaltes zusammen mit deiner Gastfamilie eine Liste erstellst, in der deine Aufgaben definiert sind. Auch ein Wochenplan vermittelt Orientierung, Sicherheit und verhindert eventuelle Streitigkeiten bezüglich der Aufgabenverteilung.
Viel Stress lässt sich auch vermeiden, wenn ihr frühzeitig über bestimmte Dinge redet. Besprich mit deinen Gasteltern beispielsweise rechtzeitig, wenn du mal ein paar Tage frei haben möchtest, damit sich deine Gasteltern gegeben falls um einen anderen Babysitter kümmern  können.


Unterstützung von uns

Selbstverständlich kannst du dich jederzeit an unsere Partneragentur im Gastland oder direkt an uns wenden. Zusammen fällt uns ganz bestimmt eine Lösung für dein Problem ein und natürlich unterstützen wir dich tatkräftig bei einem eventuellen Gastfamilienwechsel oder im schlimmsten Fall bei einem Abbruch. Und auch wenn du nur mal das Bedürfnis haben solltest, mit einer außenstehenden Person deine Gedanken zu teilen: Wir stehen dir zur Seite.

Im Allgemeinen solltest du immer  im Hinterkopf behalten, dass Streit und Reibereien zu einem ganz normalen Familienleben dazu gehören. Eine Meinungsverschiedenheit ist kein Weltuntergang und kann meistens leichter gelöst werden kann, als es dir im ersten Moment vielleicht erscheinen mag :)

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